Project Details
Das Museum Fridericianum als ein Ziel von Bildungs- und Forschungsreisen der europäischen Aufklärung. Kommentierte, digitalisierte Edition des Besucherbuches 1769-1796.
Applicant
Professorin Dr. Renate Dürr
Subject Area
Early Modern History
Term
from 2008 to 2013
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 103441717
Das Museum Fridericianum in Kassel verkörpert als erster der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglicher Museumsneubau Europas wie kaum eine andere Institution das „Museum der Aufklärung“. Zur Förderung der Wissenschaften errichtet, zog das Museum in seiner Kombination aus enzyklopädisch angeordneter Sammlung, Bibliothek, Sternwarte und Sitz wissenschaftlicher Gesellschaften Besucher aus ganz Europa an. Von 1769 bis 1796 wurde ein Besucherbuch geführt, in das sich rund 14.000 Personen eintrugen. Über dieses Buch lassen sich vorzüglich weitreichende Erkenntnisse sowohl zur Besucherstruktur des Museums wie zu den Besuchern selbst gewinnen. So erlaubt seine Erschließung, die als Beitrag zur Kultur- und Sozialgeschichte der Aufklärung und zur Wissenschaftsgeschichte zu verstehen ist, vielfältige Einblicke in das Reiseverhalten, in entstehende oder vorhandene Gelehrtennetzwerke wie in den Prozess der Wissenspopularisierung. Das Projekt hat die vollständige Transkription des Buchs zum Ziel, ergänzt um die systematische Erfassung, Ermittlung und Auswertung der bio-bibliographischen Fakten in einer Datenbank. Erstmals wird damit in einem herausragenden Beispiel das Besucherbuch eines Museums komplett erschlossen. Die Ergebnisse sollen als Buch und als Online-Datenbank zugänglich gemacht werden und damit zugleich weiterführenden Recherchen verschiedener historischer Disziplinen dienen. Ausgehend von den über das Besucherbuch gewonnenen Erkenntnissen soll ein Einleitungstext die Geschichte des Museum Fridericianum als einer einzigartigen Institution der europäischen Aufklärung erstmals als solche ausführlicher und besonders aus der Perspektive seiner Besucher vorstellen.
DFG Programme
Research Grants