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3 D Laser Vermessung der buddhistischen Klosteranlage Takht-i Bahi als Grundlage für eine virtuelle Rekonstruktion im Rahmen neuer morphologischer Untersuchungen

Subject Area Egyptology and Ancient Near Eastern Studies
Term from 2008 to 2012
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 102110212
 
Final Report Year 2013

Final Report Abstract

Die buddhistische Klosteranlage in Takht‐i-Bahi, Pakistan, ist auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes als ein besonders authentisches Beispiel der Kunst und Kultur Gandharas eingetragen. Die Blütezeit Ghandaras fällt in das 2.‐3. Jahrhundert n. Chr., in welcher im heutigen Grenzgebiet von Afghanistan zum Nordwesten Pakistans eine einmalige Verschmelzung klassischer Ideale der westlichen antiken Welt mit der zeitgenössischen Religiosität des indischen Subkontinents stattgefunden hat. In der Vermittlung der sakralen Inhalte bilden sich in der Kultur Gandahras einzigartige figurative Element in Skulptur und Architektur aus, die für die Darstellung und weitere Verbreitung des Glaubens ein große Rolle spielen. Die Anlage Takht‐i Bahi liegt imposant gelegen auf einem Bergsattel innerhalb der großen Talebene nördlich von Peshawar. Das Projekt dokumentiert mit hochauflösenden 3D‐Laserscanmessungen die topographische Situation der Anlage und untersucht anhand der monumentalen Hinterlassenschaften die morphologischen Gegebenheiten der Gesamtanlage im Verhältnis zu ihrer umgeben Bebauung. Das Kloster ist umgeben von mehrstöckigen Turmbauten entlang der westlichen und östlichen schmalen Grate, mit übereinandergelegen Einzelräumen, die als Wohnräume für Mönche oder Gläubige zu interpretieren sind, ein Unikum in buddhistischer Klosterarchitektur und nur durch die extreme topographische Situation erklärbar. Obwohl nur ein Bruchteil dieser umgebenden Bebauung bisher Gegenstand archäologischer Untersuchungen gewesen ist, kann aus den noch sichtbaren Hinterlassenschaften darauf geschlossen werden, das die Siedlungsdichte außerhalb der eigentlichen Klosteranlage um ein Vielfaches höher gewesen ist, als innerhalb. Dabei verwundert vor allem die aufwendige Bauweise der mächtigen Fundamentanlagen, die konstruiert wurden um sowohl Türme als auch die mehrfachen Klostererweiterungen in die enge Klüfte und sehr bewegte Topographie einzupassen, wo doch das nahe gelegene Tal genug Platz geboten hätte für weniger aufwendige Bauformen. Der von uns durchgeführte Scan hat auch neueste, nicht publizierte Grabungen (DoAM) auf der westlichen Seite des Klosters erfassen können. Takht‐i Bahi war mit seiner monumentalen Architektur zu seiner Blütezeit offensichtlich nicht als ein isoliert gelegenes Bergkloster zu verstehen gewesen, sondern als ein zentraler Ort eines Netzwerkes nicht nur für die geistige Verehrung, sondern auch als Zentrum innerhalb eines größeren noch weitgehend unerforschten Zusammenhanges von Klöstern und Siedlungen. Die Anlage wurde mehrmals planmäßig erweitert und teilweise entlang zentral gelegener Achsen umgebaut, um die neuhinzugekommenen Heiligtümer (Stupen und Buddhafiguren) aufzunehmen. Bei dem Versuch der Rekonstruktion dieser zentralen Stupen, aber auch bei der Buddhadarstellung zeigte sich in der Spätphase der Hang zur Monumentalisierung. Die damit verbundene stetige Erweiterung der Anlage wirft dabei die Frage auf, warum in dieser doch sehr schwierig gelegenen Topographie die Erweiterungen mit beträchtlichem Aufwand betrieben wurden und vor allem wie sie konstruktiv und logistisch von der Mönchsgemeinschaft umgesetzt werden konnte.

Publications

  • Gandhara – eine Kulturgeographie , in: Gandhara. Das buddhistische Erbe Pakistans. Legenden, Klöster, Paradiese, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.), Bonn, 2008
    Jansen, Michael
  • Stadt und Kloster, in: Gandhara. Das buddhistische Erbe Pakistans. Legenden, Klöster, Paradiese, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.), Bonn, 2008
    Jansen, Michael
 
 

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